FiDA Verordnung: 2025-Auswirkungen für Banken & Co.
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Die FiDA-Verordnung (Financial Data Access) treibt den Sprung von Open Banking zu Open Finance voran – mit Folgen für deutsche Banken, Versicherer, Vermögensverwalter, Zahlungs- und Krypto-Dienstleister. 2025 stehen Trilog-Verhandlungen und die politische Einigung im Fokus; der Anwendungsstart dürfte gestaffelt erfolgen. Kernpunkte: standardisierte Schnittstellen, verpflichtende Mitgliedschaft in „Financial Data Sharing Schemes“ (FDSS) und kundenfreundliche Berechtigungs-Dashboards. Für Institute bedeutet das parallel steigende Compliance-Aufwände und neue datenbasierte Geschäftsmodelle – vom integrierten Kredit-Onboarding bis zu Cross-Selling-Cases über Sparten hinweg.
Status 2025: Trilog läuft, Anwendung realistisch ab 2027
Rat und Parlament verhandeln seit Frühjahr 2025; der Rat hatte bereits am 4. Dezember 2024 seine Position beschlossen. Branchenbriefe erwarten die Annahme noch 2025; ein phasenweiser Start ab 2027 gilt als wahrscheinlich. Der Geltungsbereich umfasst u. a. Hypotheken/Loans & Konten (ohne Zahlungskonten), Investments, Krypto-Assets, betriebliche/PEPP-Renten und Nicht-Kranken-Versicherung.
Pflichten: Dashboards, FDSS, standardisierte APIs
Datenhalter müssen auf Kundenantrag Daten sicher, maschinenlesbar und standardisiert bereitstellen und ein Berechtigungs-Dashboard bereitstellen (Art. 8). FiDA verankert FDSS als vertraglichen Rahmen für Technik- und Datenstandards, Haftung und (angemessene) Vergütung; Mitgliedschaft/Umsetzung ist in der aktuellen Linie binnen ~18–24 Monaten nach Inkrafttreten angelegt.
Auswirkungen in Deutschland: Aufwand vs. Nutzen
Skalendruck trifft besonders Institute mit Legacy-IT (API-Fähigkeit, Datenhaushalte, Dashboards). Gleichzeitig wächst der Marktzugang für Fintechs und neue Services. Die Größenordnung zeigt die Versicherungsbranche: rund 488 Mio. Verträge in Deutschland (2023) – viele davon perspektivisch im FiDA-Scope. Praxisbeispiel: DKB beschleunigt Baufinanzierungen über automatisierte Haushalts-/Kontoprüfungen (Open-Banking-Daten), was Durchlaufzeiten und Abschlussquoten verbessert. Politisch diskutiert werden zugleich Schonfristen und eine fokussierte Datenauswahl.
FiDA wird zum Lackmustest: Wer 2025 Strategien, Datenarchitektur und FDSS-Pfad klärt, senkt spätere Umsetzungskosten – und monetarisiert Daten rechtssicher über neue Produkte und Partnerschaften. Zögern erhöht Compliance-Risiken und Wettbewerbsdruck. Jetzt vorbereiten.