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Was verrät ein Dartpfeil über seinen Spieler? Im Fall von Scott Williams eine ganze Menge. Der englische Dartprofi, bekannt für seine unkonventionelle Art und Spitznamen „Shaggy“, hat längst seinen eigenen Stil – und Target hat ihm gleich zwei Signature-Darts auf den Leib geschneidert. In unserem Scott Williams Darts Test nehmen wir beide Varianten der sogenannten Shaggy-Darts genau unter die Lupe. Was steckt hinter dem Design? Wie fühlen sich die Pfeile beim Wurf an? Und noch wichtiger: Für wen eignen sich die Modelle eigentlich? Shaggy Darts im Test – wir zeigen dir, was sie wirklich draufhaben.
Mit seinem WM-Halbfinale 2024 und dem Sieg über keinen Geringeren als Michael van Gerwen hat sich Scott Williams alias ‚Shaggy‘ endgültig in den Dart-Olymp katapultiert.
Bereits 2022 gewann er die Challenge Tour und fiel durch seinen lockeren Stil und markanten Bart auf. Seine sympathische Ausstrahlung und sein Kampfgeist brachten ihm schnell eine Fangemeinde – und einen Ausrüstervertrag mit Target ein.
Kurz nach der Vertragsunterzeichnung entwickelte Target gemeinsam mit Scott die Generation 1 Darts nach seinen Vorstellungen. Jene ersten „Shaggy“-Pfeile kamen 2022/23 auf den Markt und sollten dem jungen Spieler helfen, seinen aggressiven Wurfstil optimal umzusetzen.
Zwei Jahre später, nach weiteren Erfolgen und Erfahrung, folgte die 2. Generation – eine überarbeitete Version, angepasst an Scotts weiterentwickelte Anforderungen als Profi.
Design und Besonderheiten

Generation 1

Kurzer, torpedoförmiger Barrel mit auffälligen gelb-schwarzen Akzenten („Shaggy“ Pro Ultra Flights und gelbe Pro Grip Shafts). Der Dart vereint mehrere Gripzonen auf kleinem Raum.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Form | Torpedo-Form (Länge 43,5 mm, Ø 8,4 mm) – spürbare Frontlastigkeit. |
Material | 90 % Tungsten für schlanke Silhouette bei 23 g oder 25 g. |
Gripzonen | Vorderes Drittel: feine CNC-Rillen; Zentrum: aggressiver Radial-Grip; hinten: feiner Nano-Grip; glatter Schaftansatz. |
Oberfläche & Optik | Schwarzes TiN-Finish, silberne Nachfräsungen, gelbe Akzente & Laser-Logo mit “Shaggy”-Schriftzug. |
Schaft & Flight | Pro Grip Schäfte (gelb, 2BA) + Scott Williams Pro Ultra No.2 Flights (gelb-schwarz). |
Spitze | Swiss Point System, 26 mm, schnell wechselbar. |
Das Barrel-Design wurde von Shaggy persönlich mitentwickelt und spiegelt seinen Wunsch nach kontrolliertem Grip und frontlastiger Balance wider. Er wollte einen Dart, der “klebrig” in der Hand liegt und nicht verrutscht – das Ergebnis ist ein Grip-Level 4,5/5, also sehr griffig.

Für jede Griffvorliebe ist etwas dabei – ob vorne, in der Mitte oder am hinteren Ende des Barrels, überall lässt sich zuverlässig Halt finden. So eine durchgängig präzise Griffstruktur auf so begrenztem Raum ist eine echte Seltenheit. Durch die leicht nach vorne verlagerte Balance kippt der Dart beim Wurf sanft mit der Spitze nach unten – ein Verhalten, das viele erfahrene Spieler gezielt einsetzen, um die Pfeile besonders eng beieinander im Board zu platzieren.
Generation 2
Die Gen 2 Darts wurden von Target mit dem Slogan „Throw like Shaggy – Fast release. Fierce precision.“ beworben. Der etwas entschärfte Grip verhindert, dass der Dart zu fest an den Fingern klebt – ideal für einen schnellen Abwurf.

Auffällig sind die polierte Silberoptik des Barrels und das neue Flight-Design im schwarz-gelben Schottenkaro (Plaid-Muster) mit Scotts Namenszug. Die Gen 2 bleibt bei der Torpedoform, verspricht aber eine noch schnellere, flüssigere Abwurfbalance.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Form & Abmessungen | Kompakter Torpedo-Barrel, 43,5 mm Länge; Ø bei 23 g ca. 8,0 mm, bei 25 g bis 8,4 mm; Bullet-Shaped Silhouette. |
Material & Oberfläche | 90 % Tungsten, polierter Silber-Look ohne TiN-Coating; zwei feine gelbe Bänder (schwarz eingefasst) am hinteren Barrelbereich. |
Grip-Layout | „Refined grip, smooth release“: dezenter Radial-Grip in der Mitte, präzisionsgefräste Mikro-Axial- oder Karo-Muster vorn, glatteres hinteres Drittel. |
Balance | Frontlastig, Barrel-Schwerpunkt Richtung Spitze für stabilen Flug und schnellen Wurf. |
Schaft & Flight | Kurze Pro Grip “TAG” Shafts (34 mm, gelb mit schwarzer TARGET-Beschriftung) + Gen 2 No.2 Flights im schwarz-grau-gelben Plaid-Design (100 μm). |
Spitze | Swiss Point System, 26 mm glatte schwarze Points für reduzierten Reibungswiderstand, schnell wechselbar. |
Verarbeitung und Qualität
In Sachen Verarbeitungsqualität lassen beide Generationen nichts anbrennen. Target ist bekannt für seine hohe Fertigungspräzision und das merkt man sofort, wenn man die Darts aus der Box nimmt. Keine Grate an den Fräsrillen, saubere Kanten und eine overall hochwertige Haptik. Der 90% Tungsten Barrel vermittelt ein solides, dichtes Gefühl – genau das wünscht man sich bei Profi-Darts.
Neben der klassischen silbernen Variante gibt es die Gen 1 Darts auch in einer besonders edlen Ausführung: der Black Edition. Hier fällt sofort die tiefschwarze Titanium-Nitrid-Beschichtung ins Auge – gleichmäßig aufgetragen, sorgt sie nicht nur für einen markanten Look, sondern auch für ein besonders hochwertiges Finish. Im Praxistest hinterließ sie einen robusten Eindruck: Selbst nach mehreren intensiven Sessions zeigte sich die Beschichtung unbeeindruckt von den Einschlägen ins Board und bewahrte ihren gleichmäßigen Glanz.

Natürlich wird sich über längere Zeit an den meist getroffenen Stellen (z.B. bei den Rillen) etwas Abrieb zeigen – das ist normal bei beschichteten Barrels. Doch ein paar Kampfnarben machen einen Spieler-Dart ja oft noch charismatischer. Wichtig: Unter der Beschichtung ist immer noch der stabile Tungsten-Kern; selbst wenn also nach vielen Würfen silberne Stellen durchschimmern, beeinträchtigt das nicht den Grip oder die Funktion. Die gelben Farbdetails in den Rillen der Gen 1 sind ebenfalls ordentlich verarbeitet und hielten im Test ohne Probleme.
Bei den Gen 2 Barrels wurde bewusst vorerst auf eine zusätzliche Beschichtung verzichtet – das ist pures Tungsten, poliert und direkt fühlbar. Der große Vorteil? Es gibt keine Farbe, die sich mit der Zeit abnutzen oder abblättern könnte. Selbst nach vielen Sessions bleibt der Look erstaunlich frisch. Kleine Kratzer können natürlich entstehen, aber auf blankem Metall fallen die weit weniger auf als auf lackierten Oberflächen.

Die Verarbeitung ist insgesamt auf sehr hohem Niveau. Die Fräsungen und Rillen? Absolut präzise. Man spürt das direkt mit den Fingern – da sitzt alles, da kratzt nichts, da wackelt nichts. Auch die farblichen Akzente – gelbe und schwarze Ringe – sind perfekt eingelassen. Keine Spur von Schlamperei, kein billiger Lack, der sich ablöst. Das fühlt sich nach Qualität an.
Und auch das Zubehör kann sich sehen lassen. Die kurzen Pro Grip Shafts, die bei beiden Generationen beiliegen, sind seit Jahren ein Favorit unter vielen Spielern – und das nicht ohne Grund. Im Test hielten sie die Flights bombenfest, sogar dann, wenn mal ein anderer Dart genau draufknallt. Und ja, dieser „Robin Hood“-Moment passierte – aber der Shaft hat’s überlebt.
Die Flights selbst – egal ob das auffällige Plaid-Muster der G2 oder der markante Shaggy-Schriftzug der G1 – bestehen aus stabilem 100-Mikron-Kunststoff.
Ein echtes Highlight bleibt aber das Swiss Point System

Das Gewinde hält bombenfest, bei keinem meiner Testwürfe hat sich eine Spitze auch nur ansatzweise gelockert.
Wurfeigenschaften in der Praxis – Die Shaggy Darts im Test

Kommen wir zum wichtigsten Teil für uns Spieler: Wie performen die Shaggy-Darts auf dem Board?
Ich habe die Gen 1 und Gen 2 ausgiebig im Training getestet und dabei verschiedene Grifftechniken ausprobiert.
Sofern du den Dart relativ nahe an der Spitze greifst, profitierst du bei beiden Generationen von der torpedoförmigen Front.
Die leichten Fräsungen vorne geben dem Zeigefinger Halt – du rutschst nicht ab. Die ausgeprägte Frontlastigkeit ist sofort spürbar: Beim Ausholen zieht das Gewicht deutlich nach vorne. Das sorgt für ein stabiles Gefühl im Wurf, fast so, als würde der Dart wie von selbst Richtung Board fliegen.
Einziger Haken: Wenn du nicht ganz vorne, sondern leicht mittig greifst, können die scharfen Rillen dort kurz am Finger „kleben“.
Für Frontgripper fühlt sich die zweite Generation noch geschmeidiger an. Trotz reduziertem Grip liegt er sicher – der breitere Barrel vorne füllt die Fingerkuppe gut aus. Der mildere Mittelgrip stört nicht, sondern ergänzt den Griff sogar, falls der Daumen mal weiter hinten sitzt. Auch diese Version ist frontlastig mit leichtem Down-Dip im Flug. Im Vergleich zur Gen 1 fühlte sich der Abwurf einen Tick schneller an – was ja auch genau so gewollt war.
Beim Mittelgriff ruht der Daumen ziemlich genau auf halber Höhe des Barrels – dort, wo bei beiden Modellen die griffigsten Rillen eingearbeitet sind. Entscheidend ist, den Dart beim Abwurf nicht zu verkrampft zu halten, sonst bleibt er zu lange hängen und verliert an Kontrolle. Besonders bei den Gen 1 hatte ich anfangs das Gefühl, dass der Pfeil leicht am Finger kleben blieb – das Timing beim Loslassen war dadurch etwas schwieriger.

Bei den Gen 2 stimmt die Balance einfach: Der Schwerpunkt liegt nur minimal vor dem Daumen. So bleibt alles im Gleichgewicht – nichts kippt oder hängt. Wenn du zentral greifst, wirst du mit der 2. Generation besonders zufrieden sein.
Wenn du eher hinten greifst – also in Richtung Schaft – kann das bei torpedoförmigen Darts knifflig werden. Der hintere Bereich ist oft recht kurz geraten. Wie haben sich also unsere Testkandidaten geschlagen?
Gen 1:
Trotz des kompakten Hecks hat Target eine Nano-Grip-Zone hinten eingebaut – und die macht echt was her. Der Grip fühlt sich gut an, nicht scharf, aber mit leichtem Widerstand. So ein bisschen wie feines Schmirgelpapier – nur angenehmer. Überraschend: Obwohl der Dart stark frontlastig ist, lässt er sich von hinten gut kontrollieren. Klar, das Gewicht vorne zieht ihn etwas nach unten, also musst du beim Wurf ein kleines bisschen höher zielen. Der Flug bleibt stabil. Nur bei sehr weichen Würfen taucht die Spitze etwas zu steil ein.
Gen 2:
Hier ist der Grip hinten deutlich sanfter – fast schon glatt. Das sorgt zwar für einen schönen, flüssigen Abwurf, kann aber dazu führen, dass du keinen echten „Ankerpunkt“ findest. Mit etwas Übung lässt sich das gut ausgleichen. Beim Rear-Grip wirkt die Gen 2 nicht ganz so frontlastig. Vielleicht, weil der glatte Schaft den Dart schneller freigibt und du dadurch den Abwurfwinkel feiner dosieren kannst. Das Resultat: ein flacherer Einschlag ins Board – super, wenn du Abpraller vermeiden willst. Auch wenn die Gen 2 hinten funktioniert, fühlt sie sich eher in der Front- oder Mittelzone wohl.
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Die richtigen Dartpfeile wählen Steel- vs. Softdart Tipps für Einsteiger Psychologie beim DartMein Fazit & Bewertung
Unterm Strich habe ich festgestellt: Je nach Tagesform und Wurflust würde ich beide Darts abwechselnd spielen wollen! 😄 Wenn ich richtig attackieren will und fokussiert bin, greife ich zur Gen 1, weil sie mir dieses kompromisslose Feeling gibt. Möchte ich locker und schnell meinen Score runterspielen, ist die Gen 2 meine Wahl.
Für Sammler (wie mich) ist sowieso klar: Beide gehören in die Vitrine!
- SCOTT WILLIAMS GENERATION 2-STEELDART-SET: Die Scott Williams G2 Player-Edition-Darts wurden exakt nach den Anforderungen und Spielspezifikationen von Scott Williams, Halbfinalist der World Championship 2024, entworfen. Sie bieten außergewöhnliche Präzision und einen mühelosen Abwurf für unglaublich spannende Matches.
Das optimale Setup für deine Shaggy-Darts
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- SCOTT WILLIAMS K-FLEX-FLIGHTS UND -SCHÄFTE: Spätestens seit der World Championship 2024 gilt…
Warum lohnt sich ein Feintuning?
Shaggy-Darts sind kurz, bauchig und vorne schwer. Schon kleine Änderungen an Schaft-Länge oder Flight-Fläche verschieben den Schwerpunkt spürbar. Genau hier holt man die letzten Prozente Präzision heraus – sei es auf der Turnierbühne oder im heimischen Board. Das Swiss-Point-Gewinde macht Experimente besonders einfach: Mit einem Handgriff wechselst du Länge, Farbe und Grip der Spitze, ohne Re-Point-Presse.
Schäfte im Detail
- Pro Grip TAG, K-Flex, Pro Grip Spin – alle Schäfte übersichtlich gebündelt.
Experten-Tipp: Frontgripper → Short / In‐Between; Rear‐Gripper → Intermediate / Medium.
Alle Schäfte ansehen ↗Flight-Formen & -Material
- ID Pro.Ultra (No. 2, No. 6, Kite) Spot-UV, 100 µm
- Vision Ultra – robustes Premium-Material
Swiss-Point-Varianten
- SLK Smooth, Fire Point, Onyx, Nano (26 / 30 / 35 / 40 mm)
Längenwahl
- 26 mm, 30 mm, 35 mm – je nach Flug- bzw. Board‐Grip
Praxis-Setups
- Power-Scorer → K-Flex No. 2 + Onyx 30 mm
- Check-Out-Pro → Pro Grip TAG + Nano 30 mm + Standard No. 2
- Stream-& Boardschoner → K-Flex No. 6 + SLK Smooth 26 mm
Persönliche Erfahrungen
Seit Neuestem spiele ich die 23 g Gen 2 Shaggys mit Fire Point 35 mm – spürbar weniger Drop-outs und ein Abend Gewöhnung.
Pro Grip TAG nach ~25 Std. tauschbereit; 100 µm Flights halten Robin-Hoods aus.
- TARGET PRO GRIP SHAFT MULTIPACK: Kombiniere deine Dart-Sets mit den Pro Grip Tag Shafts, die eine…
Für wen sind die Scott William Darts geeignet?
Spielerlevel
Gen 1 & 2 sind für Fortgeschrittene bis Profis ideal. Anfänger mit sauberem Wurf können profitieren, blutige Neueinsteiger sollten zuerst an Technik arbeiten.
Grip-Vorlieben
Wer maximalen Grip liebt, greift zur Gen 1. Für sanfteren Abwurf und mittleren Grip ist Gen 2 die bessere Wahl. Beide testen lohnt sich!
Grip-Position
Front- und Mittelgriff funktionieren bei beiden Generationen hervorragend. Rear-Gripper prüfen, ob der kurze Barrel passt (Gen 1 Nano-Grip, Gen 2 glattes Heck).
Wurftempo
Schnelle, rhythmische Würfe (Fast-Thrower) harmonieren mit Gen 2. Langsame, kontrollierte Würfe profitieren vom starken Feedback der Gen 1.
Fazit: Keine Gelegenheits-Pfeile – wer ernsthaft wirft, findet hier sein Setup. Am besten bei einem Shop mit Rückgaberecht ausprobieren!