Ist Akne inversa ansteckend? – Antworten auf die wichtigsten Fragen

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Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Nein, Akne inversa ist nicht ansteckend. Diese chronisch-entzündliche Hauterkrankung, medizinisch als Hidradenitis suppurativa bekannt, wird weder durch Bakterien noch durch Viren übertragen. Es handelt sich um eine Fehlregulation des Immunsystems, die zu schmerzhaften Knoten und Abszessen in Hautfalten führt. Betroffene können daher ohne Bedenken körperlichen Kontakt zu anderen Menschen haben.

Definition und medizinische Grundlagen

Akne inversa ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch wiederkehrende, schmerzhafte Knoten, Abszesse und Fistelgänge gekennzeichnet ist. Die Erkrankung betrifft hauptsächlich Hautregionen mit vielen Schweißdrüsen und Haarfollikeln, insbesondere Achselhöhlen, Leisten, Genitalbereich und Gesäßfalten.

Die Pathogenese beginnt mit einer Hyperkeratose (Verdickung der Hornschicht) der Haarfollikel, die zu deren Verschluss führt. Durch den entstehenden Rückstau von Talg und Keratin kommt es zur Ruptur des Follikels und einer Freisetzung des Inhalts ins umgebende Gewebe. Dies löst eine chronische Entzündungsreaktion aus, die von einer Fehlregulation des angeborenen und adaptiven Immunsystems angetrieben wird.

Warum Akne inversa nicht ansteckend ist

Die wichtigste Botschaft für Betroffene und Angehörige: Akne inversa ist definitiv nicht ansteckend. Diese Gewissheit basiert auf mehreren wissenschaftlichen Erkenntnissen:

Immunsystem-Dysregulation als Hauptursache
Bei Akne inversa liegt eine Fehlregulation des Immunsystems vor, bei der sich körpereigene Abwehrmechanismen gegen das eigene Gewebe richten. Es handelt sich um eine autoinflammatorische Erkrankung mit erhöhter Produktion von Entzündungsbotenstoffen wie TNF-α und IL-17.

Keine übertragbaren Pathogene
Obwohl in den Fistelgängen häufig sekundäre bakterielle Besiedlungen auftreten, sind diese nicht die Ursache der Erkrankung. Die Bakterien können Schübe verstärken, verursachen die Krankheit aber nicht und sind somit nicht übertragbar.

Genetische Komponente
Etwa 30-40% der Betroffenen haben eine positive Familienanamnese, was auf eine genetische Veranlagung hindeutet. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass die Erkrankung nicht durch äußere Ansteckung entsteht.

Häufigkeit und Betroffene

Akne inversa ist häufiger als oft angenommen. Schätzungen gehen von 0,4-4% der Bevölkerung in Westeuropa aus. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Erkrankung manifestiert sich meist im frühen Erwachsenenalter zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr.

Ein großes Problem ist die späte Diagnosestellung: Durchschnittlich vergehen 7-8 Jahre bis zur korrekten Diagnose. Viele Betroffene schämen sich und suchen deshalb erst spät ärztliche Hilfe auf.

Fazit

Akne inversa ist eine schwerwiegende, aber definitiv nicht ansteckende Hauterkrankung. Die Gewissheit, dass keine Übertragung möglich ist, sollte Betroffenen helfen, soziale Isolation zu überwinden und wieder normale zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen.

Wichtigste Erkenntnisse:

  • Akne inversa entsteht durch eine Fehlregulation des Immunsystems, nicht durch Ansteckung
  • Die Erkrankung ist häufiger als oft angenommen und betrifft vor allem junge Erwachsene
  • Moderne Therapieansätze ermöglichen eine gute Symptomkontrolle
  • Lebensstiländerungen wie Rauchstopp und Gewichtsreduktion sind entscheidend
  • Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung verbessern die Prognose erheblich

Bei Verdacht auf Akne inversa sollten Betroffene umgehend einen Dermatologen aufsuchen. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie und den Erhalt der Lebensqualität.

Häufig gestellte Fragen

Kann man sich bei Akne inversa anstecken?

Nein, Akne inversa ist definitiv nicht ansteckend. Die Erkrankung entsteht durch eine Fehlregulation des Immunsystems, nicht durch übertragbare Keime. Körperlicher Kontakt ist völlig unbedenklich.

Ist Akne inversa heilbar?

Akne inversa ist derzeit nicht heilbar, aber die Symptome lassen sich mit modernen Therapieansätzen gut kontrollieren. Eine frühzeitige Behandlung kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Welche Rolle spielt die Hygiene?

Mangelnde Hygiene ist nicht die Ursache von Akne inversa. Eine gute Hautpflege kann aber sekundäre Infektionen verhindern und die Behandlung unterstützen.

Darf man sich bei Akne inversa rasieren?

Rasieren wird nicht empfohlen, da Mikroverletzungen Entzündungen verstärken können. Eine dauerhafte Laserenthaarung ist oft die bessere Alternative.

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