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Die Vorstellung, dass sich inmitten der größten Wüste der Welt eine der legendärsten antiken Metropolen verborgen haben könnte, klingt zunächst wie pure Fantasie. Doch neueste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass die Sahara vor Jahrtausenden ein üppiges, blühendes Paradies war. Genau hier, in der faszinierenden Richat-Struktur – auch bekannt als das „Auge Afrikas“ – könnte die sagenumwobene verlorene Stadt Atlantis gelegen haben. Die folgenden Fakten sind so erstaunlich, dass Sie danach vielleicht alles, was Sie über unsere Vergangenheit zu wissen glaubten, infrage stellen.
Das Auge der Sahara
Die Richat-Struktur, auch „Auge der Sahara“ genannt, ist ein kreisförmiges Gebilde im westafrikanischen Mauretanien. Aus der Luft betrachtet ähnelt sie einem gigantischen Auge. Ihre konzentrischen Ringe sind rund 40 Kilometer breit und bestehen aus verschiedenen Gesteinsschichten. Wissenschaftler rätseln seit Jahrzehnten über ihre genaue Entstehung: Einige vermuten einen erodierten, kuppelartigen Magmaintrusion, andere einen Meteoriteneinschlag – endgültige Klarheit gibt es bis heute nicht.
Vergleich mit Platons Atlantis
In Platons Dialogen „Timaios“ und „Kritias“ wird Atlantis als kreisförmige Stadt beschrieben – mit abwechselnden Ringen aus Land und Wasser. Bemerkenswert ist, dass genau jene Beschreibung auf sonderbare Weise zur ringförmigen Richat-Struktur passen würde. Zudem spricht Platon von einer Öffnung Richtung Meer und umliegenden Bergen.
- Platon(Autor)
Genau solche geographischen Merkmale finden sich in der Region: Im Norden ragt das Atlasgebirge auf, und im Süden könnte es einst einen Zugang zum Ozean gegeben haben.
Historische Kartenfunde
Antike Schriftquellen wie von Pomponius Mela (1. Jh. n. Chr.) und – indirekt – Herodot (5. Jh. v. Chr.) deuten an, dass sich in Westafrika ein Ort namens „Atlantia“ oder „Atlanter“ befand. Auffällig ist, dass diese Erwähnungen genau in die Gegend der heutigen Westsahara fallen, nahe der Richat-Struktur.
Ein verschwundenes Paradies
Neuere Studien belegen, dass die Sahara vor etwa 5.000 bis 10.000 Jahren keineswegs nur aus Sanddünen bestand. Riesige Flusssysteme – etwa der „Tamanrasset“ – durchzogen die Landschaft; gewaltige Seen (z. B. der Megatschadsee) machten sie zu einer regelrechten Oase. Ausgetrocknete Salzablagerungen und versteinerte Reste von Wassertieren (u. a. Muscheln und Schnecken) zeugen davon, dass hier einst reiche Fauna und Flora herrschten.
Dramatischer Klimawandel
Die Sahara soll in wenigen Jahrhunderten – manche Studien sprechen sogar von nur 100 Jahren – von einem tropisch-grünen Paradies zur kargen Wüste geworden sein. Was genau den rapiden Umschwung auslöste, ist Gegenstand intensiver Forschungen: Veränderungen in der Erdneigung, Megafluten, geologische Katastrophen oder gar uralte Tsunamis aus dem Mittelmeerraum werden diskutiert.
Unter den Sandmassen wurden bereits etliche unbekannte Steinstrukturen, befestigte Anlagen und sogar Burgruinen entdeckt, etwa in Libyen oder Mauretanien. Die meisten Bereiche der Sahara sind jedoch kaum erforscht, was die Vermutung nahelegt, dass hier noch spektakuläre Überreste früher Zivilisationen auf ihre Wiederentdeckung warten.
Atlantis in Afrika?
Diverse Forschungen zeigen, dass sich in und um die Richat-Struktur Meerwasser befunden haben muss – noch vor einigen tausend Jahren. Proben von Weichtieren belegen, dass Brackwasser in einem ähnlichen Zeitfenster existierte, in dem Atlantis laut Platon unterging (etwa 11.600 v. Chr.).
In der Region um Mauretanien wurden geothermische Anomalien gemessen, die auf heiße Quellen hindeuten. Auch Goldvorkommen und Elefanten-Elfenbein spielen eine Rolle:
Laut Aufzeichnungen aus dem Jahr 1851 war Mauretanien früher eine Hauptquelle für Gold, was zu Platons Beschreibungen einer wohlhabenden Stadt passt. Elefanten tauchen ebenfalls in den Atlantis-Mythen auf – Höhlenmalereien in der Region zeigen, dass es in der Westsahara tatsächlich Elefanten gab.
Der sagenhafte erste König von Atlantis soll nach Platons Dialogen Atlas gewesen sein, der älteste Sohn des Meeresgottes Poseidon. In den Überlieferungen wird Atlantis als hochentwickeltes Inselreich beschrieben, dessen Könige über beachtliche Ingenieurskunst, einen starken Handelsbund und beachtlichen Reichtum verfügten. Atlas verkörpert dabei nicht nur die königliche Linie, sondern auch eine kosmische Verbindung: Sein Name taucht sowohl in den griechischen Mythen als Titan auf als auch in Nordafrika (die Atlas-Gebirgskette) – Zufall?
Die „Kataklysmus-Theorie“
Wassererosionen, die von Satellitenbildern klar erkennbar sind, legen nahe, dass einst gigantische Wassermassen aus dem Mittelmeer oder von Flussläufen her in diese Gegend strömten. Ein Megarutsch am Meeresboden vor der Küste Mauretaniens, der auf ca. 11.000 Jahre datiert wird, könnte sogar von einem Tsunami ausgelöst worden sein.
Die Ursache für den Untergang von Atlantis wird in Platons Schriften einerseits als moralischer Verfall gedeutet: Die Bewohner hätten ihre einst tugendhafte Lebensart aufgegeben und seien gierig und überheblich geworden, woraufhin die Götter die Stadt im Meer versinken ließen.
Einige Forscher und Autoren verweisen auf geologische und klimatologische Spuren, die eine mögliche Naturkatastrophe gegen Ende der letzten Eiszeit (vor rund 12.000 Jahren) nahelegen. Diese Zeitspanne wird oft als „Jüngere Dryas“ bezeichnet, in der es zu abrupten Temperaturwechseln, enormen Schmelzwasserfluten und global spürbaren Umwälzungen kam.
Daraus ergibt sich die Frage, ob eine frühere Hochkultur existiert haben könnte, die durch solche Katastrophen entweder unterging oder stark dezimiert wurde, wobei ihre baulichen und kulturellen Errungenschaften späteren Zivilisationen als wertvolles Erbe dienten.
Zentrale Punkte der Überlegung:
- Parallelen in Mythologien:
Weltweit existieren Flutmythen, die von einer göttlichen oder kosmischen Strafe sprechen. Auch in altägyptischen Überlieferungen gibt es Andeutungen großer Umbrüche, etwa Geschichten über den „Zorn der Götter“ (z. B. die Göttin Sachmet). Manche interpretieren diese Mythen als kollektive Erinnerungsfragmente an Naturkatastrophen, welche die Menschheitsgeschichte prägten. - Erosion an der Sphinx:
Deutlich sichtbare Wassererosion an ihrem Kalksteinrumpf legt nahe, dass starke Niederschläge sie geformt haben müssen. Das heutige trockene Klima Ägyptens gibt es aber seit Jahrtausenden, sodass einige Geologen vermuten, die Sphinx könnte (oder Teile davon) erheblich älter sein und einst während feuchterer Perioden (oder einer Katastrophenzeit) längerem Regen ausgesetzt gewesen sein. - Verlorenes Wissen oder Technologietransfer?
Sollte es gegen Ende der Eiszeit zu einer globalen oder zumindest hemisphärischen Katastrophe gekommen sein, hätte dies frühe Kulturen oder sogar eine „fortgeschrittene“ Gesellschaft in Mitleidenschaft ziehen können. Es wäre denkbar, dass Überlebende Teile ihres Wissens an die „jüngeren“ Völker weitergaben, was sich in monumentalen Bauten (z. B. in Gizeh) niederschlug. Das würde erklären, warum manche Bauleistungen so herausragend erscheinen – möglicherweise resultierend aus einem „Technologietransfer“.
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Zwei Zivilisationen in Nordafrika?
Kurioserweise fehlen in den altägyptischen Hieroglyphen Hinweise auf den Bau der monumentalen Pyramiden. Manche Wissenschaftler interpretieren dies als Indiz für eine viel ältere Zivilisation. Denkbar wäre, dass die Umwandlung der Sahara in eine Wüste die Hochkultur zerrüttete und spätere Dynastien die übrig gebliebenen Strukturen übernahmen.
Unsere Vergangenheit ist ein Mosaik aus Mythen und Fakten. Gerade wenn man glaubt, die Geschichte sei „settled science“, zeigen neue Funde und kontroverse Theorien, dass wir vieles gar nicht wissen. Ob Atlantis am Ende in der Sahara lag oder nicht, wirft letztlich eine wichtigere Frage auf: Wie viele hochentwickelte Kulturen sind bereits gekommen und gegangen, ohne dass die Nachwelt ihren Ruhm bewahrt hat?