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Josh Rock Darts Test – hier kommt der ehrliche Erfahrungsbericht, den viele aus der Community sich gewünscht haben. Seit Rockys 9-Darter gegen MVG 2022 war klar: Wenn der Nordire eigene Pfeile bringt, schauen wir ganz genau hin. Jetzt liegen die Target Gen 1 Swiss-Point Steeldarts vor mir – also ab an die Scheibe.
Target Josh Rock Gen 1 Steeldarts · 90 % Tungsten
Technische Details
Material
90 % Tungsten
robustLänge
52,8 mm
BarrelØ max
6,6 mm
schlankGrip vorn
Ring
7/10Grip hinten
Wabe
5/10Spitzen
26 mm
NanoWarum ich unbedingt „Rockys“ erste Darts testen wollte
Erinnerst du dich noch an den November 2022? Quarterfinals der Grand Slam of Darts, Josh Rock, gerade mal 21, haut gegen Michael van Gerwen mal eben einen lupenreinen 9-Darter raus.
Das Netz explodierte, die Kommentatoren flippten aus und jedem Hobby-Darter brannte dieselbe Frage unter den Nägeln: „Wann kommen seine eigenen Pfeile?“ Zwei Jahre später ist es soweit. Target hat dem Nordiren (inzwischen 24) ein Signature-Set spendiert.
Dass ich als bekennender Rocky-Fanboy da nicht widerstehen konnte, war klar.
Rockys erste Target-Darts im Hardcore-Check
Man sollte meinen, bei Darts interessiert nur, wie sie fliegen. Pustekuchen. Die Verpackung ist das Vorspiel – und Target weiß, wie man Spannung aufbaut. Aufklappen, Verschluss lösen und schon glotzen dich die blau-gold schimmernden Barrels an wie ein frisch polierter Pokal.
Dazu ein kleines Swiss-Point-Tool in Rocky-Blau, Short-Shafts, Flights mit Felsmuster und natürlich die drei berühmten Worte: „Let’s play darts“.
Zugegeben: Für knapp 100 € will man jenes Premium-Gefühl auch haben. Trotzdem: Cooler Touch, macht Lust aufs Ausprobieren.
Design & Verarbeitung
Vom ersten Anfassen an fühlt sich alles sauber gefräst, aber nicht „rasierklingenscharf“ an. Keine Gratstellen, keine Lacknasen. Das Barrel glänzt an den Ringen, mattiert am Hex-Muster – cooler Kontrast.
Und ja, das Blau-Gold-Thema knallt richtig, ohne wie Fasching auszusehen.
Bevor es ans Board ging, musste ich rausfinden, wo meine Finger hinsollen. Ich bin Frontgripper, also Daumen vorn, Zeigefinger leicht seitlich.
Gute Nachricht: Die groben Ringe vorne geben eine exakte „Parkbucht“ für den Daumen. Niemand muss lange tasten. Der hintere Teil bleibt für den Support-Finger – angenehm, dass der dort nicht festklebt. Genau dieser Mix macht die Pfeile spannend: genug Halt, aber kein Sandpapier-Gefühl.
Die allerersten Würfe
Mein eigentliches Main-Set sind die Luke-“The Nuke“-Loadouts (23 g) – ebenfalls 52-mm-Barrels, aber mit langen Spitzen und ultrakurzen Shafts, um das Ganze wieder auszubalancieren. Darum war der Umstieg auf die Rock-Darts in der Länge kein Riesensprung, fühlte sich wegen des spürbar aggressiveren Grips anfangs aber doch ungewohnt an.
Ich hatte noch 30-mm-Spitzen rumliegen (Josh spielt selbst längere).
Also: Swiss-Tool gezückt, einmal „knack“, Spitze raus, neue rein. 40 Sekunden Arbeit, Null Gefrickel. Mit den längeren Points wanderte der Schwerpunkt minimal nach vorn.
Die ersten Aufnahmen waren… sagen wir… experimentell. 😅 Der um 0,8mm längere Barrel plus die kurzen 26-mm-Spitzen machten meinen üblichen Release etwas zickig. Die Darts kamen leicht „nose-down“, also mit dem Flight nach oben in die Scheibe. Ärgerlich, wenn du plötzlich deine Triple 20 halb verdeckst.
Was mir half?
- Griff zwei Millimeter nach hinten verlegt.
- Ein bewusster Tick mehr „Push“ im Handgelenk.
- 20 Minuten stumpf auf Bull geworfen – zwingt dich, die Achse zu stabilisieren.
- Der Wechsel zum K-Flex-System (Intermediate)
- Falls du dich für das Flight/Shaft-System von Target interessierst: Ich habe bereits einen ausführlichen Vergleichstest darüber geschrieben – den findest du hier ➜ K-Flex-Test
Die Gen1 mögen es, wenn man sie bewusst loslässt – nicht zusammendrücken, eher fließen lassen.
Inzwischen liege ich bei 3–5 180er pro Woche. Das ist keine Magie, aber ein spürbarer Boost – vor allem, weil mein Wurf weniger verkrampft wirkt.
Für wen eignen sich die Darts von Josh Rock?
Ja, 100 € sind heftig. Aber: Für 40 € bekommst du Darts, die okay sind – mehr nicht. Die Gen1 liefern Premiummaterial, austauschbare Spitzen, Marken-Shafts + Flights & ein Gratis-App-Abo. Rechnet man Verschleiß ein, spielst du mit den Rocky-Pfeilen locker zwei, drei Jahre, bevor wirklich was ersetzt werden muss. Runtergebrochen auf „Euro pro Spielstunde“ landet man schnell im Cent-Bereich.
Klar, wer lieber hinten packt oder superkurze Barrels spielt, wird nicht sofort warm. Und Gelegenheitswerfer schlucken erst mal beim Preis. Aber wer ernsthaft trainiert, seinen Score pushen will und Spaß an ein bisschen Tuning (Spitzen, Flights) hat, bekommt ein Werkzeug, das wirklich weiterhilft.
Hast du einen Dartshop in der Nähe? Probier die Teile auf dem Testboard! Achte darauf, wo dein Daumen landet und spiel mindestens 15 Minuten, bevor du urteilst. Wenn dir das Gefühl gefällt, bestell dir gleich ein zweites Set Spitzen mit. Dann bist du für alle Experimente gewappnet.
Und wenn du schon Erfahrung mit den Rocky Gen1 hast – hau mir deine Meinung in die Kommentare oder schick mir auf Insta ein Foto deiner ersten 180 damit. Immer her damit!
Vor- und Nachteile auf einen Blick
👍 Stärken | 👎 Schwächen |
---|---|
Saubere Verarbeitung, auffälliges Design | Preis im dreistelligen Bereich |
Swiss-Point = schnell anpassbar | Board verschleißt durch Nano-Grip etwas schneller |
Mittelstarker Grip – gute Kontrolle | Hinterer Wabengriff eher Deko für Rear-Gripper |
Sehr stabile Flugbahn, wenige Bounce-Outs | Standardspitzen nur 26 mm – viele möchten 30 mm |
Fazit
Sofern du – so wie ich – den Daumen vorne parkst und auf schnurgerade Barrels stehst, wirst du mit Rockys Pfeilen verdammt schnell warm. Die Vorderlast kitzelt ein bisschen Extra-Schwung aus dem Wurf, ohne dass dir der Grip festklebt.
Bist du dagegen eher ein Rear-Gripper oder schwörst auf kurze, kugelige Torpedo-Barrels, kann es sein, dass der Funke nicht sofort überspringt. In dem Fall schau dir gern meine anderen Tests an – vielleicht passt einer dieser Kandidaten besser zu deinem Stil:
- Mehr Biss gesucht? Dann wirf einen Blick auf den Nathan Aspinall Gen 2
- Magst du’s bullig? Der Scott “Shaggy” Williams kommt mit kompaktem Torpedo-Barrel und Grip bis zum Abwinken.
- Rear-Grip-Freunde schwärmen oft vom Gabriel “Gaga” Clemens Set – Schwerpunkt weit hinten, läuft fast von selbst.
- Und wenn du trotz geradem Barrel lieber etwas sanfteren Grip willst, könnte der Luke Humphries G1 dein Ding sein.