Künstliche Intelligenz – Neuronale Netze lassen Maschinen denken

neural networks make machines think
neural networks make machines think

Im Zeitalter der Digitalisierung ist der Begriff “Künstliche Intelligenz” (KI) allgegenwärtig und oft mit einer Vielzahl von verwirrenden Begriffen verbunden. In diesem Blogbeitrag werden wir Licht ins Dunkel bringen und die verschiedenen Aspekte der KI, wie künstliche neuronale Netzwerke, Machine Learning, Deep Learning und evolutionäre Algorithmen, erläutern. Dabei legen wir den Fokus auf deren Bedeutung und den praktischen Nutzen für Unternehmen. Schließlich werfen wir einen Blick in die Zukunft und diskutieren, wie intelligent Maschinen werden könnten und welche Rolle neue Technologien wie Quantencomputer dabei spielen. Begleiten Sie uns auf dieser spannenden Reise in die Welt der Künstlichen Intelligenz und entdecken Sie, wie diese Technologien unser Leben und die Arbeitswelt revolutionieren.

Können Maschinen denken und ein Bewusstsein erlangen?

Die Rolle der Systemtheorie bei der Untersuchung von Künstlicher Intelligenz

KI lernt mit Deep Learning selbständig zu Denken
Bild: erschaffen mit Midjourney

Um diese Frage aus der Perspektive der Systemtheorie zu betrachten, müssen wir zunächst die grundlegenden Annahmen hinterfragen, die der Frage zugrunde liegen. Was genau verstehen wir unter “Denken” und welche Rolle spielt dabei das menschliche Gehirn?
Aus systemtheoretischer Sicht ist die Annahme, dass das Gehirn die Quelle des Denkens ist, nicht selbstverständlich.

Die Systemtheorie erlaubt uns, den Menschen und die Denkfähigkeit differenzierter zu betrachten. Sie unterscheidet zwischen verschiedenen Systemebenen, wie der psychischen Ebene, die sich auf gedankliche Operationen bezieht, der physischen Ebene, die das Gehirn und neuronale Netzwerke umfasst, und einer sozialen Ebene, die sich auf kommunikative Operationen fokussiert.

Definition von Denken und Bewusstsein

  1. Denken ist die geistige Tätigkeit der Verarbeitung von Informationen, bei der ein Objekt seine gegenwärtige Situation verstehen muss und voraussagbare Muster für zukünftiges Handeln identifiziert.
  2. Bewusstsein ist ein komplexes Phänomen, das oft als die Fähigkeit definiert wird, sich seiner eigenen Existenz und seiner Unterscheidung von anderen bewusst zu sein. Es bezieht sich auf die innere Erfahrung und das subjektive Erleben von Wahrnehmungen, Gedanken und Emotionen, die in einem individuellen Bewusstsein zustande kommen. Philosophische Debatten und neurowissenschaftliche Forschungen haben versucht, das Bewusstsein zu verstehen und zu erklären, jedoch bleibt es eine der größten Herausforderungen in der Kognitionswissenschaft. In der künstlichen Intelligenz stellt das Erreichen eines Bewusstseins eine der schwierigsten Aufgaben dar und ist immer noch Gegenstand aktueller Forschung.

Der Turing-Test

Beurteilung von Künstlicher Intelligenz und menschenähnlicher Kommunikation

Der Turing-Test, benannt nach seinem Schöpfer, dem britischen Mathematiker und Computerpionier Alan Turing, wurde 1950 als Kriterium zur Beurteilung der kognitiven Fähigkeiten von Maschinen oder Künstlicher Intelligenz (KI) vorgeschlagen. Der Test basiert auf der fundamentalen Frage, inwieweit Maschinen menschenähnliche Denkprozesse simulieren können.

Im Rahmen des Turing-Tests findet ein sogenanntes Imitationsspiel statt, bei dem ein menschlicher Fragesteller (Interrogator) mit einem verborgenen Gesprächspartner (Respondent) kommuniziert. Dieser Respondent kann entweder ein Mensch oder eine KI sein. Der Interrogator stellt eine Vielzahl von Fragen, um herauszufinden, ob er mit einer Maschine oder einem Menschen interagiert. Kann der Interrogator nicht eindeutig entscheiden, ob der Respondent ein Mensch oder eine KI ist, gilt die KI als erfolgreich im Test und wird als intelligent eingestuft.

Der zentrale Aspekt des Turing-Tests besteht darin, die Fähigkeit einer KI zu bewerten, natürliche menschliche Kommunikation überzeugend zu reproduzieren. Dabei steht weniger die exakte Nachbildung menschlicher Denkprozesse im Vordergrund, sondern vielmehr das Vermögen der Maschine, auf einer Ebene zu kommunizieren und zu interagieren, die dem menschlichen Verständnis entspricht.

Seit der Einführung des Turing-Tests hat dieser maßgeblich die KI-Forschung beeinflusst und Debatten über die Potenziale und Begrenzungen von Künstlicher Intelligenz angeregt. Ein zentrales Thema in diesen Diskussionen ist die Frage, ob und wie eine KI ein menschenähnliches Bewusstsein entwickeln könnte. Hierzu gehören auch Überlegungen zur Bedeutung von Selbstwahrnehmung, Intentionalität, Emotionen und anderen kognitiven Faktoren, die bisher als spezifisch menschlich betrachtet wurden. Die Untersuchung dieser Fragen hat weitreichende Implikationen für die Ethik und gesellschaftlichen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz sowie für das Verständnis der zugrundeliegenden Technologien und Algorithmen.

Wie funktioniert ein künstliches neuronales Netz?

KI - Der Aufbau eines Künstlichen Neuronalen Netzwerks (KNN)
Der Aufbau eines Künstlichen Neuronalen Netzwerks (KNN)

Künstliche neuronale Netzwerke (KNN) sind Computersysteme, die durch mathematische Algorithmen versuchen, die komplexe neuronale Verarbeitung im menschlichen Gehirn zu simulieren. Das Netzwerk besteht aus Neuronen oder “Knoten”, die miteinander verbunden sind und Daten verarbeiten können. Jedes Neuron empfängt Eingangssignale von anderen Neuronen oder von externen Quellen und verarbeitet diese durch eine Aktivierungsfunktion.

Das Ergebnis dieses Prozesses wird an die nächsten Knoten des Netzwerks weitergeleitet, bis die gewünschte Ausgabe erreicht ist. Das KNN nutzt dabei Lernalgorithmen, um die Verbindungen zwischen den Neuronen anzupassen und so zu lernen, wie es verschiedene Probleme lösen kann. Dieser Lernprozess findet durch wiederholte Anpassungen der Gewichte der Verbindungen zwischen den Neuronen statt.

Die Struktur künstlicher neuronaler Netzwerke

Das künstliche neuronale Netzwerk wird dabei in Schichten (Layer) organisiert. Die Eingabeschicht ähnelt Sensoren und nimmt Daten auf, die dann an die Verarbeitungsschicht weitergeleitet werden. Die Ausgabeschicht verarbeitet die Daten, die das Netzwerk gesammelt hat, um das Ergebnis des Netzwerks zu produzieren.

KNN können verwendet werden, um komplexe Muster in den Eingabedaten zu erkennen und darauf zu reagieren. Beispielsweise kann ein KNN durch das Training mit einer großen Menge an Bildern lernen, wie man Objekte in Bildern erkennt. Das Netzwerk extrahiert dann die Merkmale eines Objekts aus einem neuen Bild und klassifiziert es entsprechend.

Die Struktur künstlicher neuronaler Netzwerke
Bild: erschaffen mit Midjourney

Künstliche neuronale Netzwerke haben breite Anwendungen in Bereichen wie der Bildverarbeitung, Spracherkennung, Datenvorhersage und Robotik.

Welche Arten von neuronalen Netzen gibt es?

  • Feedforward-Netze
    Feed-Forward-Netzwerke bestehen aus mehreren Schichten von Neuronen, die miteinander verbunden sind. Die Daten fließen in einer Richtung von der Eingabe- zur Ausgabeschicht, ohne dass es eine Rückkopplung gibt.
    Mustererkennung, Spracherkennung und Vorhersage von Aktienkursen
  • Rekurrente Netze (RNNs)
    RNNs verwenden eine Schleife, um Neuronen miteinander zu verbinden, wodurch es zu einer Rückkopplung kommt. Sie sind besonders gut geeignet für Aufgaben, bei denen der Kontext wichtig ist, wie z.B. bei Spracherkennung oder Textverarbeitung.
  • Convolutional Neural Networks (CNNs)
    CNNs verwenden spezielle Filter, um Muster in den Daten zu erkennen.
    Anwendungen in der Automobilindustrie, bei Überwachungssystemen und Gesichtserkennung
  • Generative Adversarial Networks (GANs)
    GANs bestehen aus zwei neuronalen Netzen, die miteinander konkurrieren: ein Generator und ein Diskriminator. Der Generator erzeugt neue Daten, während der Diskriminator versucht, zu erkennen, ob die Daten echt oder falsch sind. Sie werden häufig in der Bild- und Videobearbeitung sowie in künstlerischen Anwendungen eingesetzt.
  • Transformer-Netzwerke
    Transformer-Netzwerke sind besonders gut geeignet für die Verarbeitung von Sprachdaten und werden oft in Sprachübersetzungs- und Chatbot-Anwendungen verwendet. Sie verwenden eine attention-basierte Architektur, um wichtige Teile der Eingabe zu identifizieren und zu betonen, und können so bessere Übersetzungen oder Antworten generieren.

Was ist der Unterschied zwischen Machine Learning und Deep Learning?

Machine Learning

Maschinelles Lernen stellt einen Ansatz innerhalb der künstlichen Intelligenz dar, bei dem Algorithmen konzipiert werden, um aus vorhandenen Daten zu lernen. Machine Learning-Modelle können sowohl einfache als auch komplexe Aufgaben lösen und umfassen eine Vielzahl von Techniken, einschließlich Regression, Entscheidungsbäume und Support-Vektor-Maschinen.

Die drei Haupttypen des Machine Learning

  1. Überwachtes Lernen (Supervised Learning)
    Es wird verwendet, um bestimmte Ergebnisse vorherzusagen, indem bekannte Daten vorhanden sind, die als Trainingssatz bereitgestellt werden. Der Algorithmus analysiert diese Trainingssätze und erkennt Muster oder Vorhersagen, die auf den Eingabedaten basieren.
  2. Unüberwachtes Lernen (Unsupervised Learning)
    Unsupervised Learning erfordert keine vorher beschrifteten Daten; das Programm untersucht die vorhandenen Outputs auf Ähnlichkeiten und Unterschiede und macht auf dieser Grundlage Vorhersagen.
  3. Halbüberwachtes Lernen (Semi-supervised Learning)
    Eine Kombination aus beiden Ansätzen: Halbüberwachtes Lernen ist ein wesentlicher Bestandteil vieler maschineller Lernalgorithmen, wie z.B. Clustering, Mustererkennung und Neuronale Netzwerke. Es wird auch häufig verwendet, um Daten in bestimmte Gruppen oder Klassen einzuteilen.
Kann machine learning Prozesse optimieren?
Bild: erschaffen mit Midjourney

Deep Learning

Während traditionelle maschinelle Lernmethoden die Strukturierung von Daten und Algorithmen erfordern, bietet Deep Learning eine flexible und leistungsfähige automatisierte Lösung. Deep Learning basiert auf der Verwendung künstlicher neuronaler Netzwerke (ANN). ANN sind Netze aus mathematisch modellierten neuronalen Schaltkreisen, die Daten über mehrere Ebenen (Layer) „verarbeiten“ und verbinden (Nodes) können.
Diese Netze sind von der Funktionsweise des menschlichen Gehirns inspiriert und ermöglichen es Computern, komplexe Zusammenhänge sowie Muster in großen Datenmengen zu erkennen und daraus zu lernen.

Ein künstliches neuronales Netz (KNN) besteht in der Regel aus einer Eingabeschicht, einer oder mehreren versteckten Schichten und einer Ausgabeschicht. Die Eingabeschicht nimmt die Rohdaten entgegen, z.B. Bilddaten oder Text, während die Ausgabeschicht eine Vorhersage oder Klassifikation trifft. Die versteckten Schichten sind für die eigentliche Informationsverarbeitung und Mustererkennung verantwortlich.

Das Training eines neuronalen Netzes erfolgt durch den sogenannten Backpropagation-Algorithmus. Dabei werden die Gewichte der einzelnen Verbindungen zwischen den Neuronen so angepasst, dass der Fehler zwischen den Vorhersagen des Netzes und den tatsächlichen Zielwerten minimiert wird. Dieser Vorgang wird iterativ wiederholt, bis das Netzwerk eine akzeptable Leistung erreicht.

Der praktische Nutzen von Deep Learning für Unternehmen

Obgleich das Konzept der Künstlichen Intelligenz (KI) bereits seit geraumer Zeit existiert, waren es erst neuronale Netze, die eine Nachahmung der Komplexität menschlicher Denkprozesse in Computern ermöglichten. Durch die Inspiration von Struktur und Funktion des menschlichen Gehirns ergeben sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in diversen Gebieten, wie beispielsweise Bilderkennung, Sprachverarbeitung, autonomes Fahren und sogar medizinische Diagnostik.

Der praktische Nutzen von Deep Learning für Unternehmen ist vielfältig. Einige der wichtigsten Anwendungsfelder sind:

  • Automatisierung
    Deep Learning kann zur Automatisierung von Prozessen eingesetzt werden, was zu Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen führt. Beispiele hierfür sind automatisierte Buchhaltung, Logistik oder Kundenservice.
  • Analyse und Entscheidungsfindung
    Deep Learning ermöglicht es Unternehmen, große Datenmengen effizient zu analysieren und Muster zu erkennen, die für Entscheidungsfindung und Problemlösung von Bedeutung sind. So können Unternehmen bessere Geschäftsentscheidungen treffen und ihre Wettbewerbsposition stärken.
  • Personalisierung
    Kundenbedürfnisse besser verstehen und personalisierte Angebote erstellen. Höheren Kundenzufriedenheit und Kundenbindung.
  • Produktentwicklung
    Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen, um den Bedürfnissen der Kunden besser gerecht zu werden und Innovationen voranzutreiben.
  • Bild- und Spracherkennung
    Komplexe Bild- und Sprachdaten verarbeiten und auswerten:
    Qualitätskontrolle, bei der Automatisierung von Übersetzungen oder in der Entwicklung von Chatbots.

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Häufig gestellte Fragen

Wo findet das Denken statt?

Das Sprechen und Denken übernimmt das Großhirn. Das Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen, sogenannten Neuronen, die miteinander durch Synapsen verbunden sind. Diese Verbindungen ermöglichen die Übertragung von elektrischen und chemischen Signalen, die für das Denken, Lernen, Fühlen und Erinnern verantwortlich sind.

Was macht die Intelligenz von Maschinen aus?

Die Intelligenz von Maschinen, auch als künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet, bezieht sich auf die Fähigkeit von Computersystemen oder Robotern, menschenähnliche kognitive Funktionen auszuführen. Diese Funktionen umfassen Lernen, Problemlösung, Entscheidungsfindung, Sprachverarbeitung und Wahrnehmung.

Wie trainiert man ein neuronales Netz?

Beim Trainieren eines neuronalen Netzes sammeln und bereiten Sie Daten vor, wählen ein passendes Modell, teilen die Daten auf, passen das Netzwerk an, validieren und optimieren es und testen schließlich die Leistung anhand neuer Daten.

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