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Die deutschen Behörden haben 50.000 Bitcoins (BTC) mit einem Marktwert von rund 2,17 Milliarden US-Dollar beschlagnahmt, was die „umfangreichste“ Krypto-Beschlagnahmung des Landes darstellt. Die Kryptowährungen waren mit einer Piraterie-Website verknüpft.
Historischer Schlag gegen Krypto-Kriminalität
Der Verdächtige übergab die Bitcoins freiwillig an die Strafverfolgungsbehörden.
In einer beispiellosen Aktion konfiszierten deutsche Strafverfolgungsbehörden Bitcoins im gigantischen Wert von 2 Milliarden Euro. Die Operation im östlichen Sachsen markiert einen Wendepunkt im Kampf gegen digitale Kriminalität.
Am Dienstag, den 30. Januar 2024, veröffentlichte die Polizei in Dresden eine Mitteilung, die für Aufsehen sorgte: Es ging um die Sicherstellung von 50.000 Bitcoins, was zum gegenwärtigen Kurs fast 2 Milliarden Euro entspräche. Experten spekulieren, dass es sich um die umfangreichste Beschlagnahmung dieser Art in der Geschichte Deutschlands handeln könnte.
Betreiber einer beliebten Piraten-Website
Im Fokus der Ermittlungen stehen zwei Männer im Alter von 40 und 37 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, bis Ende 2013 eine Piraterie-Website (movie2k.to) betrieben zu haben. Die Behörden vermuten, dass die Einnahmen aus jener illegalen Tätigkeit in den Kauf von Bitcoins flossen. Die Untersuchung befasst sich mit der unbefugten kommerziellen Verwendung urheberrechtlich geschützter Werke und den darauf basierenden Aktivitäten der Geldwäsche.
In einer unerwarteten Wendung überwiesen jedoch die Verdächtigen die Bitcoins freiwillig an eine offizielle Wallet-Adresse des Bundeskriminalamts (BKA). Details zum Transfer bleiben unklar, ebenso die zukünftige Verwendung der beschlagnahmten BTCs.
Die vom BKA geleiteten Ermittlungen profitieren sowohl von der Zusammenarbeit mit dem FBI als auch von der Expertise eines Münchner IT-Forensik-Unternehmens.
Obwohl die Ermittlungen noch laufen und keine Anklage erhoben wurde, hält die Polizei die Öffentlichkeit zurückhaltend auf dem Laufenden. Bis zum Abschluss der Nachforschungen werden keine weiteren Informationen preisgegeben.
Klarheit in der Blockchain
Bitcoin’s dezentrale Beschaffenheit wirkt sich überraschend positiv auf die Rückverfolgbarkeit von Transaktionen aus. Auf den ersten Blick scheint dies gegensätzlich: Ohne zentrale Kontrollinstanz könnte man eine geringere Nachverfolgbarkeit erwarten. Tatsächlich sorgt die Blockchain-Technologie für Transparenz und eine einfache Nachvollziehbarkeit.
In der Blockchain spiegeln sich alle Bitcoin-Transaktionen wider. Als digitales Register, das ständig wächst, speichert es alle Transaktionsdaten. Sobald in die Blockchain aufgenommen, sind die Daten unveränderbar und für jeden einsehbar.
Allerdings sind die Identitäten der Wallet-Besitzer nicht direkt aus der Blockchain ersichtlich. Wallets sind pseudonymisiert, sodass sie nicht direkt einer Person zugeordnet werden können. Für Ermittler liegt die Herausforderung darin, Wallet-Adressen mit realen Identitäten zu verknüpfen. Oftmals geschieht dies durch die Verbindung von Blockchain-Analysen mit herkömmlichen Ermittlungsmethoden, wie Finanzprüfungen oder Überwachungen. Auch die Kooperation mit Kryptowährungsbörsen spielt eine Rolle, da diese unter bestimmten Umständen Nutzerinformationen herausgeben.